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Umschalten (ausnahmsweise) erwünscht

Branche: Broadcast
Technologie: KVM

ProSiebenSat.1 Media AG

Im Zuge der stärkeren Nutzung von Standard-IP-Netzwerken zum Signaltransport im Broad-casting kommt IP-basierten KVM-Lösungen eine immer größere Bedeutung zu. Diese Case Study beschreibt, wie moderne KVM-Technologie für den Sendebetrieb bei ProSiebenSat.1 Produktion zum Einsatz kommt.

Über ProSiebenSat.1 Produktion

Mit sechs Free-TV- und drei Pay-TV-Sendern, dem Video-on-Demand-Portal maxdome sowie dem Multi-Channel-Network Studio71 ist die ProSiebenSat.1 Group eines der größten unabhängigen Medienhäuser in Europa. Die gesamte technische Infrastruktur wird dabei vom Tochterunternehmen ProSieben-Sat.1 Produktion zur Verfügung gestellt. Die Spezialisten aus Unterföhring können bereits auf eine mehr als 20jährige Erfahrung zurückblicken: Aus den 30 Technik-Mitarbeitern zu Sendebeginn von ProSieben im Jahr 1989 sind mittlerweile über 400 geworden, zudem hat sich das Aufgabenspektrum sukzessive erweitert: wurden anfangs täglich nur neun Stunden TV-Programm produziert, gehören mittlerweile auch Bewegtbildproduktionen für IP-basierte Formate zum Portfolio.

Die Herausforderung

Um immer auf dem aktuellen Stand der Technik zu sein, führt ProSiebenSat.1 Produktion einen regelmäßigen Technik-Refresh unter anderem auch der Regien durch. Dabei standen zuletzt insbesondere die HD-Tauglichkeit sowie die Einführung bandloser (tapeless) Prozesse im Vordergrund. Aus diesem Grund wurden in den Regien 7 - 9 die zuvor eingesetzten analogen KVM-Systeme (KVM: Key-board, Video, Maus) durch neue, IP-basierte Geräte ersetzt.

Mit moderner KVM-Technologie lassen sich Arbeitsabläufe in der Redaktions- und Produktionstechnik durch eine räumliche Trennung von Arbeitsplatz und Rechnern deutlich optimieren und flexibler und effektiver gestalten. Die Rechner und Server können somit in einem klimatisierten und geschützten Bereich platziert und bequem aus dem Studio bzw. den Regien heraus gesteuert werden.

„Bei der Neuausstattung unserer Regien standen verschiedene am Markt verfügbare, digitale KVM-Systeme zur Auswahl“, erklärt Nico Sommer, Senior Systemingenieur Production Systems bei ProSiebenSat.1 Produktion. „Wir haben uns schließlich für das Agility-System von Black Box entschieden, da es uns Flexibilität bietet und mit Standard-Infrastrukturkomponenten betrieben werden kann.“ Außerdem habe man durch den Refresh nur wenige Geräte zu berücksichtigen, die ausschließlich analoge Videosignale lieferten.

 

Die Lösung

Der ServSwitch Agility ist ein Gerät zum digitalen Umschalten, Verlängern und Verteilen von Video-, Audio-, seriellen und USB-Signa-len. Er kann für Punkt-zu-Punkt-Verlängerungen mit Distanzen von bis zu 100 Metern, zur Spiegelung einer Quelle an verschiedenen Konsolen und als Matrix-Switch mit einer beliebigen Anzahl von Usern verwendet werden. Pro Nutzer muss dazu lediglich ein weiterer Agility-Empfänger dem System hinzugefügt werden, um digitales Video, Audio und USB von verschiedenen Quellen zu kombinieren. Zudem können sich mit Hilfe des Geräts mehrere Anwender einen einzigen fernen Rechner teilen („Single Target Sharing“): Drei Modi (Nur sehen, Geteilter Modus, Exklusiv-Modus) ermöglichen dabei verschiedene Anwendungsgebiete.

Die Systemlösung lässt sich zentral über die Kontrolleinheit iPath konfigurieren und verwalten. Durch das komfortable Dashboard behalten die Administratoren den Überblick über Sender und Empfänger und können neue Content-Kanäle definieren, Zugriffsrechte managen sowie Geräte konfigurieren. Durch den im Sender integrierten VNC-Host ist außerdem ein Fernzugriff in Full-HD-Auflösung zu Wartungszwecken über das Internet möglich.

Zunächst wurden in den Regien die Arbeits-plätze umgestellt, die noch über 4:3-Displays verfügten. Der Rest wurde sukzessive angepasst, so dass mittlerweile alle Work-stations über hochauflösende 16:9-Monitore verfügen. Dabei erwies es sich als vorteilhaft, dass die Lösung IP-basiert ist und somit die vorhandene Standard-Infrastruktur nutzen kann. Ein zeit- und kostenintensives Verlegen neuer Kabel war daher nicht notwendig. Aktuell besteht die Installation aus 83 lokalen Einheiten (Sender) und 64 remote Einheiten (Empfänger) sowie zwei Controllern (Main/Backup). Zusätzlich wurde noch eine IP-Absetzung für den Fernzugriff auf das KVM-System installiert.



Das Ergebnis

„Durch die Übertragung digitaler statt vormals analoger Videosignale durch das neue KVM-System freuen sich unsere Anwender über eine deutlich bessere Bildqualität und höhere Auflösung“, sagt Sommer. „Darüber hinaus ist auch der Einsatz von USB-Endgeräten aller Art – wie Tastaturen, Mäuse oder Speichersticks – kein Problem.“ Vor allem aber spricht die kostengünstige und schnelle Erweiterbarkeit für das neue System. „Wenn sich die Rahmenverbindungen etwa in Bezug auf benötigte Arbeitsplätze ändern, lässt sich das System anpassen. Dies in Kombination mit dem Industriestandard-basierten Ansatz macht ein solches System zukunftssicher“, so Sommer.

In Kürze soll die Installation auch auf einen anderen Gebäudekomplex mit einem weiteren Geräteraum sowie zwei Regien und Studios erweitert werden. Dazu wurde ein weiteres System mitsamt zwei zusätzlichen Controllern angeschafft, welches derzeit installiert wird. Auf diese Weise können die Mitarbeiter noch besser umschalten – aber bitte nicht auf andere Sender.